Opferhilfe Hessen e.V.
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Hilfe für Opfer

Häusliche Gewalt


Hast Du etwas ähnliches erlebt?

Max und Marie haben ein gemeinsames Kind. Marie hat sich von Max getrennt, weil er immer anderen Frauen schöne Augen gemacht hat und er ihr nie das Gefühl gegeben hat die Einzige zu sein. Dazu hat Marie bei Max Drogen gefunden. Bei Streitgesprächen kam es immer zu körperlichen Auseinandersetzungen. Max konnte sich nie verbal bei Streitgesprächen verteidigen, Marie war ihm geistig überlegen, so dass er sich immer körperlich wehrte. Zunächst hat er seine Aggression an den Türzargen ausgelassen anschließend an Marie. Marie wurde getreten, geschubst, gewürgt und geschlagen. Doch Max betonte immer, es tut ihm alles so Leid, er würde es nie wieder machen, er will die gemeinsame Familie und vor allem Marie. Marie knickte immer wieder ein und sagte „Ja es tut mir leid, ich hätte dich verbal nicht so provozieren sollen“. Sie nahm die Schuld auf sich, weshalb Max sie schlägt. „Ich liebe dich so sehr, ich verzeihe dir alles“. Immer wieder ging Sie zurück bis Max eine Neue hatte. Jedoch hatten Sie ein gemeinsames Kind und der Kontakt kam immer wieder zustande, von einer strikten Trennung war nie die Rede.

Bis zum Tag X, der bei Marie im Leben alles veränderte.

Marie brachte den Kindersitz zu Max, damit er den gemeinsamen Sohn von der Kita abholen konnte. Max saß am Küchentisch. Es kam zu einem Streitgespräch. Marie fürchtete erneut, aufgrund der gemeinsamen (Gewalt)Vergangenheit um ihren Sohn und wollte sicherstellen, dass keine Drogen im Haus waren. So ging Sie in Max Schlafzimmer und schaute nach, ob wieder Drogen aufzufinden waren. In dem Moment attackierte Max Marie von hinten. Schlug sie nieder und trat ihr solange in die Seite, bis Marie keine Luft mehr bekam. Ihre Schulter wurde durch die Tritte ausgekugelt, ihre Milz und Lunge stark verletzt. Sie schrie „Ich bekomme keine Luft mehr, hör auf, ich sterbe“. Max lies erst ab, als er sich überlegt hatte "Marie sei die Treppe heruntergefallen" und er habe sie nicht geschlagen. Somit rief Max den Krankenwagen mit der Begründung "Marie sei die Treppe heruntergefallen". Marie musste eine Woche auf Intensivstation des Krankenhauses verbringen. Sie bekam ständig Nachrichten vom Max „Es tut ihm alles so Leid, er will die Familie, es kommt nicht wieder vor.“ Marie ging wieder zurück zu Max und lies sich von ihm vom Krankenhaus abholen. Doch durch einen Zufall bemerkte die Schwester von Marie, dass es nicht die Treppe war, sondern Max. Gegen Max wurde Strafanzeige erstattet. Die Gewaltspirale wurde unterbrochen!

Lass es nie zum Tag X kommen!

Wir helfen Dir, aus der Gewaltspirale einen Ausweg zu finden!

Was ist die Gewaltspirale?

Anhand des fiktiven Beispiels von Max und Marie lassen sich die Besonderheiten der häuslichen Gewalt erklären, weshalb Marie keinerlei körperlichen Übergriffe bei der Polizei meldete und immer wieder zu Max zurückkehrte. Charakteristisch für die häusliche Gewalt ist, dass es nicht bei einer einzelnen Gewalttat bleibt, sondern immer wieder gleichartige Phasen in der Paarbeziehung durchlaufen werden, welche in neuen gewalttätigen Übergriffen gipfeln. Die Abstände zwischen den Gewalttaten werden mit der Zeit, immer kürzer und deren Intensität nimmt zu. Dies zeigt auch insbesondere das vorherige Fallbeispiel. Die Intensität der Übergriffe nahm zu, bis Marie auf der Intensivstation landete.

Eine solche Struktur ist allgemein als Gewaltspirale bekannt, aus der das Opfer nur schwer entkommen kann.

Diese untergliedert sich in drei Phasen. In der ersten Phase baut sich die des Spannung zwischen Täter und Opfer auf, zu diesem Zeitpunkt lässt sich der Täter oft dadurch besänftigen, dass das Opfer sich besonders bemüht, dem Täter alles Recht zu machen. Schließlich funktioniert dieses Bemühen nicht mehr, der Täter findet trotz größter Anstrengung des Opfers etwas, was ihm nicht gefällt und reagiert mit massiver Gewalt, was die zweite Phase der Gewaltspirale kennzeichnet. Diese mündet in die dritte Phase der Gewaltspirale. Nach einem Moment des Erschreckens auf beiden Seiten, geht die zweite Phase nun in die dritte Phase über, in der die Gewalt der ausübenden Person von ihr betreut wird, diese sich eventuell entschuldigt. In dieser Phase bemüht sich der Täter besonders um die Gunst des Opfers und verspricht, nie wieder gewalttätig zu werden. Doch nach und nach schiebt der Täter dem Opfer die Schuld für den Gewaltausbruch zu. Häufig wird das Opfer durch die gewaltsausübende Person beeinflusst. Die gewaltausübende Person gibt vielmehr dem Opfer die Schuld an der toxischen Beziehung, dass das Opfer sich selbst in diese beklemmende und angsteinflößende Situation gebracht habe. Infolgedessen gibt sich das Opfer die eigene Schuld an den Übergriffen mangels eigener Durchsetzungskraft und meist auch aus Liebe zum Partner oder Verlustängsten. Infolgedessen geht die Phase drei schleichende die Phase eins über und der Zyklus der Gewalt beginnt von Neuem. Besonders aus der dritten Phase, in dem der Täter Reue zeigt, sich besonders um das Opfer bemüht, schöpfen Opfer immer wieder neue Kraft und Hoffnung, es könne sich alles zum Guten wenden und eine liebevolle Beziehung könnte entstehen. Dies ist allerdings ein großer Trugschluss! Eine solche Beziehung ist keine liebevolle Beziehung, sondern allein eine eine Gewaltbeziehung, welche umgehend beendet werden muss, damit der Tag X nicht bei Dir eintritt!

Wir helfen Dir Tag X zu verhindern!

Unser Angebot gilt nicht nur für weibliche Opfer, sondern auch für Männliche! Das obige Beispiel dient nur zur Veranschaulichung! Wir sind gegen Rollenklischees! Die meisten Opfer häuslicher Gewalt sind Männer. Dieser Umstand kommt durch die hohe Dunkelziffer in der Gesellschaft häufig nicht zum Vorschein! Starke körperliche und psychische Gewalt geht von Frauen aus und es bleibt im Verborgenen, da Männer oft aufgrund Rollenklischees vermeiden gegen die häusliche Gewalt vorzugehen! Unser Angebot richtet sich an alle Opfer (m/w/d).

 

Sei mutig und melde Dich bei uns!

 

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